25.04.2013
Akupunktur-Fortbildungswoche 2012 auf Kos/Griechenland

Die 8. Fortbildungswoche Akupunktur der DGfAN fand vom 12. bis 19. September 2012 in Kardamena auf der Insel Kos und damit in einem seit fast 10 Jahren bewährtem Umfeld statt. Wie schon gewohnt, fanden die Teilnehmer optimale äußere und auch räumliche Bedingungen für die Fortbildungsveranstaltung, aber auch für eine erholsame Freizeitgestaltung vor.
Im Mittelpunkt standen wieder einmal die Facetten einer komplexen Schmerztherapie, wobei Reflextherapien und von diesen insbesondere die Akupunktur eine zentrale Stellung einnahmen. Das integrative Einsetzen verschiedener Therapieansätze bringt insbesondere beim chronischen Schmerzgeschehen erfahrungsgemäß die besten Ergebnisse. Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) ist nicht nur Akupunktur. Zur Schmerztherapie können auch weitere Verfahren der TCM wie chinesische Phytotherapie, Qigong und Taijiquan, Diätetik oder Tuina eingesetzt werden. Die chinesische Medizin kennt keine Trennung in körperliche und psychische Erkrankungen. Sie betrachtet damit den Menschen und seine gesundheitlichen Störungen ganzheitlich, zum anderen aber auch sehr individuell.
Grundlagen der Akupunktur bei chronischem Schmerz und bei psychosomatischen Störungen wurden unter diesen Gesichtspunkten von Herrn Dr. Konrad Beyer (Bad Liebenwerda) dargestellt. Ebenso wurden neuere Erkenntnisse, aber auch jahrelange Erfahrungen mit Laserakupunktur, Neuraltherapie und Psychokinesiologie nach Klinghardt (Frau Dipl.-Med. Karin Miltenberger, Kirchwald) mitgeteilt, von den Teilnehmern diskutiert und Gelegenheit gegeben, diese Verfahren auch praktisch auszuprobieren.
Aus dem neurologischen und psychiatrischen Fachbereich wurden von Herrn Dr. med. Gerd-Jürgen Fischer (Teltow) neue Erkenntnisse aus der Hirn- und Schmerzforschung spezifischer Krankheitsbilder vorgetragen und diskutiert. Neurologisch waren es die zunehmenden Neuropathien und Polyneuropathien mit dem Beispiel Diabetes mellitus unter Hinzuziehung der neuesten Leitlinien. Interessanterweise wird auch in den neuen Leitlinien neben der Anwendung von Psychopharmaka und Opioiden die Akupunktur präferiert. Darüber wurde im Auditorium diskutiert.
Im psychiatrischen Bereich wurde ein Fall vorgestellt mit einer Nahtoderfahrung und danach sich entwickelnder posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS). Auch hier spielte bei der Behandlung die Akupunktur eine Rolle. Wichtige Voraussetzung für einen guten Erfolg der Akupunktur ist ein gutes Arzt-Patienten-Verhältnis und Kenntnisse zu PTBS. Es wurden die Techniken und das Akupunkturprozedere erläutert, wie z. B. Anwesenheit, Beobachtung der Emotionen, um rechtzeitig intervenieren zu können. Dabei wurden den Kursteilnehmern Zuversicht und Optimismus vermittelt, um auch bei schwierigen Schicksalsschlägen Akupunktur anzuwenden. Inzwischen ist auch bekannt, dass deutsche Soldaten aus Afghanistan kommend und an einer PTBS leidend u. a. mit Akupunktur behandelt werden.

Dr. med. Konrad Beyer
Mühlenweg 4c
04924 Dobra
Tel.: 035341/2211
Mobil: 0160/99107724
Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin
Sportmedizin, Chirotherapie, Akupunktur

Aktualisiert am: 03.06.2020